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GEO-Pfad Schuld

Ahrstraße
53518 Adenau
(0049) 2691 305122 
(0049) 2691 305196 
Beschreibung
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Beschreibung

Entlang ausgewiesener Wanderwege kann die Entstehung der Gesteine und der Einfluss geologischer Strukturen auf die heutige Landschaft von Groß und Klein erkundet werden. Geologische Strukturen zeigen interessante Aspekte der vielfältigen Prozesse, die hier im Laufe der Erdgeschichte stattgefunden haben und stehen hierbei stellvertretend für weite Bereiche der nördlichen Eifel und des Rheinischen Schiefergebirges.


Infopunkt 2, Bubenley:
Viel Sand und ein flaches Meer

Die steile Felswand entstand durch das Einschneiden der Ahr in die hier flach geneigte Schichtenfolge. Im unteren Bereich sind Schichten aus feinem Sandstein aufgeschlossen. Zwischen den hellbraunen Sandsteinbänken treten dünne graue Lagen von Tonstein auf, die nicht so fest sind wie die Sandsteine und daher als feine Bruchstücke aus den Lagen herausrieseln.

Im Unterdevon vor etwa 410 Millionen Jahren werden die Sande über Flussdeltas von Nordwesten in ein flaches südliches Meeresbecken hineingespült.
Der grobe Sand lagert sich nahe der Küste ab, der feine Sand am Rande der Deltas und die Trübe erreicht als Ton küstenfernere Bereiche des Beckens.


Infopunkt 3, Ruppenbergfalte:
Es wird eng - Schichten legen sich in Falten

Eine markante Faltenumbiegung ist von der Brücke aus mit Sicht auf die Steilwand unterhalb der Branderhardt erkennbar. Rechts stehen steil gestellte Schichten im Hang, deutlich sichtbar wittern die helleren harten Sandsteinrippen zwischen den dunkleren und weicheren Tonsteinen heraus. Nach links biegt die Schichtfolge in eine flache Lagerung um.


Infopunkt 4:
Hart gegen weich - Gesteine bei Wind und Wetter

Hier am "Dreieck" mündet der Armuthsbach in die Ahr. Der Aufschluss an der Straßenkreuzung zeigt steil stehende Schichten. Die steile Lagerung ist deshalb gut zu erkennen, weil die härteren hellen Sandsteinbänke mit den weicheren dunklen Tonsteinen im Wechsel vorkommen. Die Sandsteine bestehen aus feinem Quarzsand, wobei die einzelnen Körner durch eine Art Quarzzement miteinander verbunden sind.
Quarz ist ein sehr hartes Mineral, dadurch wittern die Sandsteinbänke als Härtlinge heraus. Die Tonsteine hingegen werden bei der Faltung zerschert - geschiefert. Die feinkörnigen Tonminerale zerfallen viel leichter und werden aufgrund der Schwerkraft sowie durch Regen und Wind abtransportiert.


Infopunkt 5:
Aus Fels wird Boden

In unserer heutigen humiden Klimazone ist die Landschaft durch eine dichte Vegetation geprägt, die sich auf unterschiedlichen Böden entfaltet. Diese Böden haben sich in der Region meist nach der letzten Eiszeit, seit ca. 10.000 Jahren, unter Einfluss des Klimas, des Reliefs sowie der Pflanzen und Tiere gebildet.

Die Bodenschicht ist an steilen Hängen, wie an diesem Aufschluss, sehr dünn. Es ist ein für diese Region typischer Übergang vom Festgestein - Siltsteinen und Tonsteinen - zu einem Rohboden, der zu einem hohen Anteil aus Gesteinsbruchstücken und etwas Humus besteht: ein sog. Ranker.


Infopunkt 6:
Was fließt denn da? - Rinnen an einem Flussdelta

In diesem kleinen ehemaligen Steinbruch erkennt man zunächst relativ flach liegende Schichten aus Sandsteinen, deren Bänke von dünnen Tonlagen unterbrochen werden. Die Sandsteine sind von unten nach oben zunehmend zerklüftet. Bei genauem Hinsehen ist ein besonderes Merkmal in der Schichtenfolge zu erkennen: eine schräg liegende, nach links abfallende Schichtung. Diese Schrägschichtung bildet eine linsenförmige, bis zu 2 m mächtige Sandschicht aus und nimmt von rechts nach links an Mächtigkeit zu.
Die schräg liegenden Schichten im linken Bereich der Felswand sind durch eine prielartige Rinne am äußeren Rande eines Deltasystems entstanden.

Solche Sedimentstrukturen entstehen durch mäandrierende Rinnen an den fingerartigen Ausläufern eines Flussdeltas. Die Strömung, die sich auch beim Eintritt in das Meeresbecken fortsetzt, schneidet am Prallhang an und lagert Sediment am Gleithang ab. Dort entsteht die im Aufschluss sichtbare Schrägschichtung, dabei schneiden sich die Rinnen in das noch lockere Sediment im Untergrund ein. Bereits abgelagerte Sandschichten werden auf diese Weise erodiert und von der Strömung weitertransportiert.


Infopunkt 7:
Geologie bedeutet Landschaft

Der Blick von der Martinshütte auf Schuld und das Ahrtal in Richtung Insul lädt ein, die Landschaft und ihre Entstehung aus geologischer Perspektive zu betrachten. Die heutige Landschaft mit ihrem Relief hat sich durch Abtragung von mehreren hundert Metern Gestein herauspräpariert.
Die Täler, wie wir sie heute kennen, haben sich erst in den letzten 1 Million Jahren entwickelt. Flüsse und Bäche haben sich relativ rasch tief in die Gesteinsformationen eingeschnitten.
Häufig geschah dies entlang von Bruchlinien und Verwerfungen, dort liegt das Gestein zerbrochen vor und erleichtert es daher dem Wasser, sich hier seinen Weg zu bahnen.


Infopunkt 8:
Rund und klein wird jeder Stein

Das klare Wasser der Ahr ermöglicht uns den Blick bis auf den Boden der Flussrinne. Dort liegen neben etwas Sand große und kleine Gesteine. Einige sind noch eckig, die meisten jedoch bereits gerundet, das sind die "Gerölle". Bei Niedrigwasser liegen sie ruhig am Boden der Ahr. Steigt die Strömung, wie nach Regenfällen oder bei der Schneeschmelze, beginnen sie über den Boden zu rollen. Sie stoßen gegeneinander - das ist vom Ufer gut hörbar - und schlagen sich dabei ihre Kanten ab, bis sie rundliche Formen annehmen.

Weiche Gesteine wie Tonsteine zerfallen sehr rasch in feine Partikel und werden, so zerrieben, als Trübe im Fluss transportiert. Härtere Gesteine wie Sandsteine oder Kalksteine hingegen verwandeln sich schon nach wenigen Kilometern Transport von eckigen Bruchstücken in Gerölle. Die kleinen dabei abgeschlagenen Körner bilden dann zum Teil den Sand.

Eine regionale Besonderheit bilden die sogenannten "Mariensteine": bei den grünlichen bis bläulichen Steinen handelt es sich um Schlacke - Überbleibsel aus der Verhüttung von Eisenerzen an der Oberahr ab dem 15./16. Jahrhundert.


Infopunkt 9:
Wenn Falten brechen

Von der flachen Uferwiese aus blickt man über die Ahr auf die gegenüberliegende Steilwand. Flussabwärts in Richtung der ehemaligen Eisenbahnbrücke treten flach geneigte Sandsteinbänke auf. Sie steigen von links nach rechts, bis unterhalb des Gasthauses "Zur Linde", leicht an. Auffällig sind die steil stehenden Schichten im unteren Bereich der 35 m hohen Steilwand, sie reichen bis in die Ahr hinein. Wie ist die Entstehung dieser Struktur zu erklären?

Zunächst kam es vor 400 Millionen Jahren, im Karbon, durch tektonische Einengung zur Faltung der devonischen Schichten. Es bildeten sich Falten mit flachen Südost-Schenkeln und steilen Nordwest-Schenkeln aus. Die Falten sind nach Nordwesten geneigt.

Bei fortschreitender Einengung konnte die Faltung die auftretenden Spannungen nicht mehr ausgleichen und die Falte zerscherte an der schwächsten Stelle: der Faltenumbiegung. Der flache Südost-Schenkel (SE) schob sich von links nach rechts schließlich über den steilen Nordwest-Schenkel (NW). Wir stehen also vor einer zerbrochenen und überschobenen Falte.


Infopunkt 10, Spicher Ley:
Die Ahr - Schlagader der Region

Seit einigen hunderttausend Jahren ist die Ahr in dem durch Tiefenerosion gebildeten Tal festgelegt. Die Flussrinne schneidet sich mit der Zeit immer tiefer in das Gestein ein und zugleich weiten sich die Bögen durch Seitenerosion an den Prallhängen nach außen.

Die geologische Geschichte sowie das Einwirken von Klima und Mensch haben entlang der Ahr einen vielfältigen Lebensraum geschaffen.
Hier sind zahlreiche Reiher heimisch, aber auch Kormorane und Eisvögel sind in Schuld und Umgebung zu sehen.


Infopunkt 11:
Von Mäanderbögen und tiefen Tälern

Wie ist die ehemalige Mäanderschleife der Ahr mit ihrem Umlaufberg, dem Burgberg von Insul, entstanden und warum liegt sie heute in ihrem Tal etwa 30 m tiefer?

Vor etwa 150.000 Jahren floss die Ahr noch auf einem höheren Niveau um den Burgberg herum, ähnlich wie beim Mäanderbogen von Schuld. Durch stetige Erosion näherten sich die Mäanderbögen um den Burgberg und es kam zum Durchbruch der Mäanderschleife.
Zurück blieb der Burgberg als Umlaufberg.

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